Inhaltsverzeichnis
ToggleDarmflora und Darmschleimhaut stärken und aufbauen
In diesem Blogbeitrag geht es darum, wie du die Darmflora stärken und aufbauen kannst. Du erfährst, wie durch eine geschädigte Darmbarriere Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen. Außerdem erfährst du, wie du die Darmschleimhaut aufbauen kannst, um wieder mehr Kontrolle über dein Leben zu gewinnen, so dass Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten und die Symptome nicht mehr dein Leben bestimmen.
Wenn du Symptome wie Blähungen, ständiger Durchfall, Bauchschmerzen nach dem Essen oder eine starke Müdigkeit nach dem Essen bei dir erlebst, können Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten eine mögliche Ursache sein. Die Lebensmittelunverträglichkeiten entstehen, wenn eine oder mehrere Stufen der Darmbarriere nicht intakt sind. Das Immunsystem erkennt dann Lebensmittel, die früher gut vertragen wurden, plötzlich als fremd an beginnt sie so zu behandeln wie Viren und Bakterien. Das Immunsystem ist dann sozusagen immer in Alarmbereitschaft und versucht die Nahrungsmittel abzuwehren. Diese Abwehr entsteht in der Form von Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Wie nun konkret die Nahrungsmittelunverträglichkeiten entstehen, möchte ich dir anhand der Darmbarriere erklären.
Die 3-stufige Darmbarriere
Der Darm hat eine dreistufige Barriere, die sicherstellt, dass nur erwünschte Substanzen aufgenommen werden. Diese Barriere setzt sich zusammen aus:
- Mikrobielle Barriere: Das Gleichgewicht im Darm-Mikrobiom
- Mechanische Barriere: Die Darmschleimhaut
- Immunologische Barriere: Das Immunsystem des Darms
1. Die mikrobielle Barriere: Das Ungleichgewicht im Darm-Mikrobiom („Darmdysbiose“)
Ein gesundes Mikrobiom besteht aus einem ausgewogenen Verhältnis zwischen nützlichen Bakterien, wie Bifidobakterien und Lactobazillen und gewissen Fäulnisbakterien. Diese leben immer in einer Symbiose zusammen. Wenn das Verhältnis der beiden Bakterienarten gestört ist und die Fäulnisbakterien Überhand nehmen, sprechen wir von einer Darmdysbiose. Die Ursachen dafür sind ungesunde Ernährung, Stress, Antibiotika oder Infektionen. Mit einer Mikrobiom-Analyse können wir feststellen, welche Darmbakterien fehlen und welche pathogenen Keime zu viel vorhanden sind.
Den Aufbau der Darmbakterien unterstützen wir neben der Ernährung mit Probiotika. Probiotika sind die nützlichen Darmbakterien wie z.B. Laktobazillen oder Bifidobakterien. Auf der Grundlage des Stuhlbefundes kannst du dann gezielt die Darmbakterien wieder aufbauen, die bei dir fehlen. Gleichzeitig mit den Probiotika solltest du dann auch gleichzeitig Präbiotika einnehmen. Präbiotika sind wasserlösliche Ballaststoffe, mit denen du die Probiotika fütterst.
2. Die mechanische Barriere (Darmschleimhaut)
Die Darmschleimhaut sorgt dafür, dass der Darminhalt mühelos durch den Verdauungstrakt gleiten kann und hält den Darminhalt auf Abstand zur Darmwand. Eine üppige Schleimschicht ist sehr wichtig für einen gesunden Darm.
Ein Rückgang der Darmschleimhaut kann zu Nahrungsmittelunverträglichkeiten führen, und zwar auf folgende Weise:
- Erhöhte Durchlässigkeit: Bei einem Rückgang der Darmschleimhaut entstehen häufig Zustand wie das „Leaky Gut-Syndrom“, (durchlässiger Darm) bei dem die tight junctions geschwächt sind. Dies führt zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, wodurch ungesunde Substanzen (wie unverdaute Nahrungsbestandteile oder Toxine) in den Blutkreislauf gelangen können.
- Immunantwort: Wenn unverdaute Nahrungsproteine in den Blutkreislauf gelangen, kann das Immunsystem sie fälschlicherweise als Bedrohung erkennen. Dies führt zu einer Überreaktion und einer entzündlichen Immunantwort, die sich in Symptomen wie Schmerzen, Blähungen oder anderen gastrointestinalen Beschwerden äußern kann, was mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten in Verbindung gebracht wird.
- Beeinträchtigte Nährstoffaufnahme: Ein Rückgang der Darmschleimhaut kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, Nährstoffe richtig aufzunehmen. Dies kann zu Mängeln führen, die die Darmgesundheit weiter beeinträchtigen und gegenwärtige Unverträglichkeiten verschlimmern können.
Bei einer Darmdysbiose sind auch häufig die Darmbakterien vermindert, die für die Produktion der Darmschleimhaut zuständig sind. Diese Darmbakterien produzieren Butyrat. Butyrat sind Salze oder Ester von Buttersäure, die insbesondere im menschlichen Körper durch die Fermentation von Ballaststoffen durch das Mikrobiom produziert wird. Butyrat wird oft als Fettsäure bezeichnet, die für die Gesundheit des Darms von entscheidender Bedeutung ist, da es als Energiequelle für die Darmschleimhautzellen dient und entzündungshemmende Eigenschaften hat.
Butyrat wird für die Produktion der Darmschleimhaut benötigt. Butyrat hat außerdem entzündungshemmende Eigenschaften und hilft, die Produktion entzündungsfördernder Substanzen im Darm zu reduzieren. Dies ist besonders wichtig für Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen oder Nahrungsmittelunverträglichkeiten.
Und nun möchte ich dir die beiden wichtigsten Darmbakterien vorstellen, die für die Produktion Butyrat und der so wichtigen Darmschleimhaut entscheidend sind:
Das wichtigste Mikroben-Duo für die Produktion der Darmschleimhaut: Akkermansia muciniphila und Faecilibacterium prausnitzii
Akkermansia muciniphila und und Faecalibacterium sind die zwei wichtigsten Bakterienarten im menschlichen Darm, die für die Produktion der Darmschleimhaut zuständig sind.
Die Darmbakterie „Akkermansia muciniphila“ sorgt für die Schleimbildung im Darm und füttert „Faecalibacterium prausnitzii“, einem weiteren Keim, der für eine intakte Darmbarriere wichtig ist. Faecilibacterium ist dasjenige Bakterium im Darm, das in bedeutender Menge Buttersäure abgibt. Die Buttersäure sorgt dafür, dass die Darmzellen einen Zusammenhalt bilden und die Darmschleimhaut undurchlässig wird. Diese Bakterien lassen sich nicht in Form von Probiotika einnehmen. Wir können sie jedoch mit der Ernährung gezielt wieder aufbauen.
Akkermansia ist sehr wichtig für eine gesunde Darmschleimhaut und den Erhalt der Darmbarriere. Bei Übergewicht, Diabetes (Zuckerkrankheit), Autismus, Neurodermitis oder Allergien ist die Zahl von Akkermansia muciniphila häufig vermindert. Wenn die Akkermansia muciniphila zu niedrig ist, kann es zu einem Leaky-Gut-Syndrom, also einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmbarriere führen.
3. Die immunologische Barriere (sog. „Darm-assoziiertes Immunsystem“)
Diese wirkt als erste Verteidigungslinie des Körpers. Eine intakte mechanische Barriere unterstützt die immunologischen Funktionen und hilft, Krankheitserreger abzuwehren. Im Stuhlbefund erkennst du den Zustand über die immunologische Barriere an dem sekretorischen Immunglobolin A (IgA). Wenn der Wert des sektretorischen IgA zu niedrig ist, können Krankheitserreger ungehindert in den Darm eindringen.
Mit der Mikrobiom-Analyse den Zustand des Darms feststellen
Eine Mikrobiom-Analyse ist ein entscheidender Schritt, um den Zustand deines Darms festzustellen. Diese Analyse hilft dir, die Zusammensetzung deines Mikrobioms zu verstehen und eventuelle Ungleichgewichte zu identifizieren. Sobald du die Ergebnisse hast, kannst du eine gezielte Strategie entwickeln, um dein Mikrobiom zu stärken und die Ungewissheit über wirksame Diäten hinter dir zu lassen.
Aufbau der Darmflora
pH-Wert im Darm
Im gesunden Darm herrscht ein leicht saures Mileu mit einem pH-Wert von 5,5 – 6,5.
Ein gesunder pH-Wert im Darm ist essenziell für das Gleichgewicht der Mikroben, denn wenn der pH-Wert zu hoch ist, finden die nützlichen Darmbakterien wie Laktobazillen und Bifidobakterien nicht die richtigen Lebensbedingungen.
Wenn wir es mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu tun haben, ist der pH-Wert häufig zu hoch. Und wenn wir dann Probiotika zu nehmen, wundern wir uns vielleicht, warum es nicht hilft. Die Probiotika könnten unverrichteter Dinge den Darm wieder verlassen haben, weil sie nicht die richtigen Lebensbedingungen vorgefunden haben. Wir bringen den pH-Wert wieder in einen gesunden Bereich, indem wir ihn ansäuern mit rechtsdrehender Milchsäure.
Pathogene Keime behandeln (z.B. Candida albicans)
Als nächsten Schritt sollten pathogene Keime im Darm behandelt werden. Candida albicans ist ein Hefepilz und er ist einer der häufig vorkommenden ungebetenen Gäste, die sich bei Unverträglichkeiten vermehren und Symptome auslösen. Candida albicans ist ein Schwächepilz und er tritt immer dann auf den Plan, wenn schon einiges im Körper schiefgelaufen ist. Vielleicht hast du schon mal Nystatin gegen Candida albicans genommen und der Hefepilz kam immer wieder. Um Candida dauerhaft auf ein normales Maß zu reduzieren, ist es wichtig, das Immunsystem mit einer vitamin- und mineralstoffreichen Ernährung zu unterstützen. Mit Zucker füttern wir Candida albicans. Daher sollte bei einem erhöhten Candida albicans-Befall auf Zucker- und Weißmehlprodute verzichtet werden.
Ernährung anpassen auf eine antientzündliche Ernährung
Setze auf eine Ernährung, die entzündungshemmende Eigenschaften hat. Frische, unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und gesunde Fette fördern die Gesundheit deines Darms. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren aus Fisch oder Leinsamen wirken entzündungshemmend. Vermeide Lebensmittel, die Unverträglichkeiten auslösen könnten, damit der Darm zunächst zur Ruhe kommen kann und Entzündungen nicht noch weiter angefacht werden. All dies wird dir helfen, die Kontrolle über deine Ernährung zurückzugewinnen.
Vitamine und Vitalstoffe für den Darm
Unterstütze deinen Darm mit essentiellen Vitaminen und Vitalstoffen, die für ein gesundes Mikrobiom wichtig sind, wie Vitamin B und D sowie Antioxidantien. Diese Nährstoffe fördern die Regeneration deines Mikrobioms und helfen, Entzündungen zu reduzieren.
Deine nächsten Schritte zur Darmgesundheit
Wenn du an Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidest und Unterstützung beim Aufbau deiner Darmflora wünschst, lade ich dich zu einem kostenlosen Orientierungsgespräch ein. Auf der Basis deiner Mikrobiomanalyse (Stuhlbefund) unterstütze ich dich dabei, mit der Ernährung und mit weiteren wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen den Darm wieder aufzubauen. Ich zeige dir, wie du mit einer gezielten Lebensmittelauswahl Akkermansia, Faecilibacterium und die vielen weiteren wichtigen Darmbakterien erhöhen kannst.
Lass uns gemeinsam besprechen, wie ich dir helfen kann, deine Darmgesundheit zu verbessern und die Kontrolle über deine Ernährung wieder zu bekommen.
Hier ist der Link für das Orientierungsgespräch.
Herzliche Grüße
Doris Breulmann